Montag, 23. August 2010

Abendbrot



Hier also das Ergebnis des zweiten dokumentierten Brotbackens:

Brot No. 2
200 gr Roggenmehl (Demeter)
300 gr Dinkelmehl
300 gr Wasser
200 gr Sauerteig-Starter
1 EL Salz

Den Teig habe ich wie beim letzten Mal beschrieben behandelt, er ist aber wesentlich weniger aufgegangen. Das könnte jetzt
a) am verwendeten Mehl liegen, das handgemahlene ist doch sehr grob und ist voll mit Spelzen (oder ist das Kleie)
b) am geänderten Verhältnis Mehl:Sauerteig liegen

Wir werden das beim nächsten Mal überprüfen



Das Ergebnis ist ein viel kleinerer Laib mit viel dichterer Krume. Dafür ist der Geschmack sehr herzhaft "brotig" und lecker. P. behauptet, die dichteren, schwereren Brote hätten immer einen kräftigeren Geschmack, auch das werde ich mal beobachten.



Alles in allem bin ich von meinen Broten schon immer sehr begeistert, sie schmecken mir wesentlich besser, als alles was es bei unserem Bio-Bäcker gibt, und sind noch nach mehr als einer Woche Lagerung genießbar. Nicht super-saftig, aber gut kaubar.
Günstiger ist es wohl eher nicht, dafür müsste ich wohl eher zwei große Brote auf einmal backen und dann einfrieren. Das hapert aber schon an einer größeren Rührschüssel, von Platz im Gefrierschrank überhaupt nicht zu reden ...

So, und jetzt habe ich soviel von diesem Brot geredet, dass ich mir erstmal eine Scheibe davon einverleiben werde, vielleicht mit dem frischen Pflaumenmus von Mittwoch? Lecker ...

Freitag, 20. August 2010

nabelschau



Ich denke jetzt schon länger darüber nach, wie ich meine "neue Häuslichkeit" einordnen soll.

Meine Wandlung von der (pseudo-)coolen Szene-Tussi zur Schrebergärtnerin und Bastel-Else war mir lange geradezu peinlich, ich sah sie eher als eine Art persönlicher Kapitulation, den berüchtigten Mitdreißiger-Rückzug ins Private: auf einmal waren mir Konzerte zu laut, ich wollte kein Bier mehr trinken, und mit Freunden abhängen, ich wollte am nächsten Morgen lieber in den Garten gehen und mich um mein Gemüse kümmern. Ich wollte keine Zeit mehr in Cafés totschlagen, um mehr oder weniger belanglose Probleme zu besprechen, sondern lieber mein Brot selber backen und Tomatensauce einkochen. Ich wollte nicht mehr der Mittelpunkt jeder Veranstaltung sein (war ich eh nie), sondern lieber meine Pflänzchen pikieren und dabei meinen eigenen Gedanken nachhängen.

Ich kam mir vor wie der langweiligste Mensch der Welt, ich hatte nichts mehr zu erzählen. Mein Leben interessierte scheinbar nur noch mich, ich war mir aber nicht sicher, ob das reichen könnte. Ein wenig einsam hab ich mich gefühlt, und eben sehr langweilig.



Dann habe ich mir diesen Sommer dieses Buch gekauft (jaaa, leider bei Amazon und nicht beim unabhängigen Buchhändler, ich weiss: meine Konsumentscheidungen machen einen Unterschied!) und habe eine Entdeckung gemacht: ich bin gar nicht allein mit meinem neuen Leben, es gibt eine ganze Menge Menschen, die ebenso versuchen, sich dem ständig steigenden Verwertungsdruck zu entziehen, den unsere Gesellschaft, die gerade versucht sich selbst zu überholen, erzeugt.
Menschen beschäftigen sich wieder mit Handwerk und Handarbeit, mit Kindern, Küche und Garten, jeden Monat liegen neue einschlägige (Lifestyle-)Magazine im Kiosk aus. Ich kann nicht glauben, dass diese massenhafte Veränderung eine individuelle Entscheidung ist, und nicht Anzeiger eines größeren gesellschaftlichen Wandels.
Ich bin zum ersten Mal auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht doch nicht einfach nur ein langweiliges Lieschen mit einem langweiligen Leben, also Strebergarten, bin, sondern vielmehr Teil einer (globalen) Gegenbewegung sein kann.
Und seit ich meine Veränderung nicht mehr als das Ergebnis meiner persönliches Problem behandele, bin ich auf viele andere gestoßen, die sich überaus umfassend und genau mit diesen Veränderungen befassen und sie vorantreiben, tolle Menschen mit noch mehr tollen Ideen, z.B. hier, hier und hier (genau, alles Obst für alle!).

Ich mache weiter, mein nächstes Ziel heisst Vernetzung.

Samstag, 14. August 2010

mein täglich brot



Seitdem ich im letzten Jahr meinen ersten Sauerteig-Starter bekommen habe, backe ich unser Brot meistens selber. Mein Vorgehen ist dabei nicht sehr methodisch gewesen, ich habe mehr oder weniger nach Lust und Laune Mehl, Sauerteig, Wasser und Salz zusammengeworfen, geknetet und irgendwann später gebacken. Das Ergebnis war jedesmal köstlich, aber eben auch immer unterschiedlich und nicht wiederholbar.
Da aber manche Exemplare eben doch leckerer und oft auch hübscher waren, werde ich jetzt mal versuchen, das ganze ein wenig wissenschaftlicher anzugehen, und mein Backverfahren zu dokumentieren.
Das heisst dann zwar leider, jeden Löffel zusätzliches Mehl auch abzuzählen, und nicht aus dem Handgelenk dazuzukippen, das wird mir nicht leicht fallen, aber was tut frau nicht alles für die Forschung ...



Dieses Brot hier habe ich schon letzte Woche gebacken, die eine Hälfte liegt noch im Gefrierfach (jaa, wir essen nicht viel Brot hier ...), deshalb gibt es erst nächsten Sonntag ein neues Exemplar. Ich werde dann versuchen, dieses Brot wieder so hinzubekommen, das ist nämlich super-lecker gewesen.

Brot No.1
200 gr Roggen-Vollkorn-Mehl (Alnatura)
400 gr Dinkel-Mehl (Demeter, handgemahlen von M., dem Vater aller Sauerteige)
300 gr Wasser
150 Sauerteig-Starter

Das ganze habe ich vermengt und eine halbe Stunde quellen lassen,
2 EL Salz dazugefügt und ordentlich geknetet.
Den Teig habe ich bemehlt und zwei Stunden gehen lassen, dann wurde der Teig nocheinmal vorsichtig bewegt, und ich habe ihn nochmals bis abends gehen lassen.
Der sehr klebrige Teig wurde dann auf den bemehlten Tisch geschüttet, dreimal gefaltet, in einen mit Öl und Mehl gefetteten Tortenring gesetzt, und bei 220 Grad in den kalten Ofen gesetzt.
Als die Backtemperatur erreicht war, habe ich die Temperatur auf 200 Grad reduziert, und das Brot dann bestimmt insgesamt 90 min im Ofen gelassen. Das war nicht das geschickteste Vorgehen, die Kruste oben ist nämlich sehr dunkel geworden, bevor das Brot auch nur im Ansatz durchgebacken war. (Ich klopfe zur Probe von unten gegen den Laib, klingt es hohl, ist es fertig) Dafür ist die Krume aber super-fluffig und saftig, kann das am langsamen Backen liegen?



Dieses Rezept ist dem hier sehr ähnlich, das ist eh die beste Adresse, um die Kunst des Brotbacken besser zu verstehen, alle oben genannten Techniken sind super-ausführlich beschrieben. Auch das Rezept für die Frühstücks-Toasties ist super lecker ...

Wahrscheinlich sollte ich auch meinen Starter immer gleich behandeln, also Wasser und Mehl in immer gleichem Verhältnis zufügen ... am Ende ist auch noch das Wetter entscheidend für das Ergebnis ... irgendwann muss ja aber auch mal Schluß mit dieser Ordnung sein ...

Donnerstag, 5. August 2010

oh, oh, oh ...

das wäre mal was feines, das Schuhregal komplett neu eingerichtet ... und dieser Stiefel hier lacht mich doch sehr an:



oder diese:




oder diese hier, der nächste Sommer kommt bestimmt:


alles in allem kann ich ein neues Farbschema ausmachen, und das ist guuut so.

Also liebe Schuhfee, lass doch mal mich gewinnen!