Sonntag, 14. Juli 2013

Bombshell-Sew-Along Teil 2: Zug um Zug, Bahn um Bahn

oder auch: der Trainingsrückstand macht sich bemerkbar.

Ich hänge gewaltig hinterher, irgendwie ist mir der straffe Zeitplan völlig entgangen. Das ist allerdings vielleicht auch ganz gut, sonst hätte ich ja wieder eine Ausrede gefunden.


Wie es mir bisher erging:
Der bestellte Stoff von Sewy war superschnell da, der Schnitt den reellen Massen angepasst und ausgeschnitten, vorheriges Stoffwaschen habe ich mir gespart, da kann ja gar nix einlaufen, gelle?
Eigentlich hätte ich also zügig loslegen können, doch dann durfte ich kurzfristig die letzten Tage auf deutschen Autobahnen verbringen, ein Traum zur Ferienzeit: einmal quer durch die Republik und wieder zurück, immer schön auf der A7.

Gestern nachmittag, endlich wieder zu Hause angekommen, musste ich vor allem eines: entspannen, und raus in den Garten. Das Boot geschnappt, und ein wenig über Wilhelmsburgs Wasserstraßen geschippert, das Gesicht immer in die Sonne gehalten. Das war schön, und sehr, sehr notwendig. Hatte ja auch was mit Wasser zu tun, einen Badeanzug brauchte ich dafür aber definitv nicht (mich schüttelt es alleine bei der Vorstellung, in eines dieser Gewässer zu steigen, obwohl ich den Hund gerne mal hineinjagen würde!)

Aber für den Sonntag war ja eh schlechtes Wetter angesagt, und so war ich über den morgendlichen Dauer-Niesel eher erfreut, und habe mich schnell an die Arbeit gemacht.

Zuallererst hatte ich sowieso erstmal Schwierigkeiten, die Laufrichtung des Stoffes zu bestimmen. Eine Webkante, oder wie immer der Rand eines Strickstücks heissen mag, war nicht zu erkennen, und die optische Laufrichtung und die Dehnbarkeitsprüfung haben unterschiedliche Ergebnisse gezeigt. Ich habe dann einfach meinen Bauch entscheiden lassen, und bin gespannt, ob er Recht hatte.

Jetzt ist alles zugeschnitten,  die Rückenteile sind eingekräuselt und auf das Futter gesteppt, die Kräuselnähte des Vorderteils sind genäht. All dies Gekräusele und Eingehalte gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten, mir kommt das immer wahnsinnig ungleichmässig und unordentlich vor. Sowieso wirkt das Ganze zum momentanen Zeitpunkt noch seeehr unförmig, und mir fehlt echt die Vorstellungskraft, wie alle diese Teile am Ende zusammenpassen sollen.

Das es passen kann, habe ich ja bei den anderen Näherinnen gesehen, von denen so viele schon  deutlich weiter im Programm sind, ich ziehe meinen imaginären Hut!
Ich glaube also weiterhin an die Realisierbarkeit des Projektes und wurstele in diesem Sinne weiter, ahnunglos doch hoffnungsvoll.



Jetzt habe ich morgen noch ein wenig Zeit, dann verschwinde ich den Rest der Woche in einem Berg von Arbeit, und habe mittendrin auch noch eine besondere Verabredung ... mehr dazu, wenn es etwas zu sehen gibt! Aber das Finale der Herzen will ich schon gerne schaffen. Und Freitag fahren wir an die Nordsee, das ist die Motivation schlechthin, und wäre auch ein echter Härtetest für das fertige Stück. Drückt mir die Daumen!

Dienstag, 9. Juli 2013

Ich schwimm mich frei ...

oder: Totgesagte leben länger.

Nachdem ich diesen Blog also gefühlte Eine-Million-Jahre nicht mehr gefüttert habe, immer im Hinterkopf: ich baue mir was eigenes, ich will das anders machen, das gefällt mir so nicht, bla, bla, bla ... mache ich jetzt einfach mal weiter, hier und jetzt und vielleicht nicht so toll wie ich es gerne hätte, aber immerhin weiter.

Anlass für diesen spontanen Sinneswandel ist der Sew-along, den die allzeit aktive Katharina von Nähsucht hostet, und ich mach jetzt einfach mal mit.
Das Schnittmuster zum ultra-retro Badeanzug The Bombshell ist frisch ausgedruckt, gleich bestelle ich meinen Stoff, und irgendwann kann ich den Schnitt dann auch ausschneiden ...

Monsieur Le Zett hilft ungemein ...
Ich glaube, ich trage Rot, in Erinnerung an einen phänomenalen Badeanzug, den ich mit 16 hatte, der war seeehr Marilyn Monroe. Ebenfalls in der engeren Auswahl wäre braun, ist mir aber, glaube ich, zu unauffällig. (Edit: Rot ist bestellt. Ausserdem ist der Mann überraschenderweise sowohl vom Schnitt als auch vom Stoff begeistert. Nicht schlecht ...)
Als Oberteil wähle ich die Triangel-Variante: wer hat, der hat, und kanns auch zeigen. 

Merkt ihr etwas? Hier wird es laut und auffällig, genug versteckt, denkt sich die Frau ...

Ich freue mich schon auf nächste Woche!

Freitag, 15. April 2011

Fliederblau ...



Noch ist es ja ein wenig hin bis der erste Flieder blüht, dafür zeige ich hier jetzt mal schnell meine neuen Socken, gestrickt mit der tollen Schoppel Crazy Zauberball in jaaaa, genau, Fliederduft. (Damit ist wohl die Farbe gemeint ... wobei mein Ball deutlich zu dunkel für Flieder war.)
Strickt sich toll, da macht sogar das simpelste Sockenrezept Spaß. Und toll tragen tun sie sich auch, der nächste Ball steht also schon auf meiner Wunschliste.

Allerdings würde ich als nächstes gerne mal was komplizierteres stricken, ich dachte da an dieses Modell.



Und eine super Motivation ist diese Stashbuster-Aktion, allerdings habe ich keinen Vorrat an Sockenwolle den ich reduzieren müsste, deswegen mach ich auch nicht mit, sondern schau immer nur mal vorbei. Schöne Muster finden sich hier allemal.



Ansonsten haben wir heute Farbe für die Gartenlaube gekauft, dass Kackebraun kann sich also langsam mal verabschieden ... ich bin ja so gespannt. Und wenn ich schon mal dabei bin, gibts auch ne neue Markise, orange-braun ist eine echte Ekel-Kombi für mich ... hach, schee wirds werden, lasst Euch überraschen!

Montag, 11. April 2011

Wir essen auch was ...

Nachdem wir die letzten zwei Wochen hauptsächlich eingefrorenes gegessen haben, hier unser aktuelle Wochenplan:

Sa: Weltbeste Hühnersuppe aka Jewish Penicillin
So: mehr davon!
Heute: Pasta Arrabiata, mit Wodka!
Di: Kartoffeln mit Quark
Mi: Chicken Basil mit Reis
Do: La Flute (Baguettes mit Salami und Plastik-Käse, yumm!)

Ich könnt Euch auch mal meine neuen Socken zeigen ... später, ok? ich bin immer noch sowas von matschig, bin froh wenn ich meine Arbeitstage rum kriege ... her mit mehr Energie!

Samstag, 26. März 2011

nix los hier ...

... denn das Erkältungs-Monster, oder war es die Monster-Erkältung ist mal wieder zu besuch und hat mich als tropfendes Häufchen Elend auf dem Sofa hinterlassen ... wie, ein wenig mehr Information als ihr Euch erwünscht hättet?
Denken ist nicht, also ist auch nix mit schreiben, deshalb gibts auch keinen anständigen Post.



Dieses wahnsinnig interessante Photo zeigt die Ausbeute meines ungefähr zwanzigminütigen Aufenthalts auf dem Stoffmarkt heute morgen, es war schon um zehn Uhr so voll, dass kaum noch ein Durchkommen war. Vielen Dank, das konnte ich heute nicht ertragen.
Es wäre ja nur ungefähr halb so voll gewesen wenn all die Männer und Kinder zu Hause geblieben wären. Mal ehrlich, was wollen die da? Das ist doch kein Familienausflug sondern bitterer Wühltischernst, kommen die sich da nicht total blöd vor? Ich hab auch einige Babys heulen sehen ... aber bitte.
Dafür hab ich mich eben mal einem noch unverarbeitetem Stöffchen vom letzten Mal erbarmt, konnte dann doch nicht nur den ganzen restlichen Tag auf dem Sofa liegen.

Und Was gibts zu Essen? Tiefkühlkost, meine Lieben, Tiefkühlkost! Denn ich bin die ganze Woche allein zu Haus, und danach will der Liebste, der mit Hund und ungefähr zehn Fahrrädern in Nordhessen weilt, ein Lamm einfrieren, da braucht es Platz ... und ich muss nicht kochen, sehr gut. Also, werfen Sie bitte einen Blick in die Seitenleiste. Und juhuu, ich bin nicht mehr allein, die Schwester macht mit und hat auch gleich noch Spitzen-Geschichten auf Lager.

Wünscht mir Besserung, dann gibts auch wieder interessantere Neuigkeiten!

Sonntag, 20. März 2011

Wolle oder nicht Wolle?

Sortiert ihr auch Eure Wäsche vor? Bei uns gibt es zwei Tonnen, eine für "normale" Wäsche, eine für alles Weißes und Feines. Diese Trennung ist notwendig, weil hier alle im Haushalt Lebenden Wäsche waschen, aber nicht alle den Unterschied zwischen Wolle und Baumwolle erkennen.
Das viele Männer kein Problem damit haben, ehemals weiße T-Shirts zu tragen ist ja allgemein bekannt (Klischee? Ja bitte, hier!), erschwerend kommt hier hinzu, dass der Mann gar kein Weiß trägt und deshalb diese Marotte gerne an meiner Weißwäsche ausleben würde. Deshalb verstecke ich alles Weiße hinter der Schlafzimmertür, da ist es aus den Augen und somit relativ sicher.



Wenn es nichts Weißes ist, daß man zerstören kann, so gibt es doch immer noch Wolle, die lässt sich schließlich prima bei 40° in der Waschmaschine filzen, richtig? Kommt die also auch hinter die Tür. Bis vor kurzem war alles Wollige eh alleine das meine, da war es relativ einfach zu beschützen.

Allerdings konnte ich es jetzt nicht länger ertragen, des Liebsten Kopf immer in diesen unsäglichen Plastik-"Woll"-Mützen zu sehen, deshalb hat er jetzt mal einen wärmenden Ohrschmuck gestrickt bekommen, versehen mit strengstem Waschverbot, bis jetzt hat´s gehalten ... und bevor die Mützensaison endgültig vorbei ist, noch ein paar Bilder, weitere Informationen gibt es wie immer an dieser Stelle.



PS: der aktuelle Wochenplan Was gibt´s zu essen befindet sich in der Seitenleiste ...

Mittwoch, 16. März 2011

Öde Welt ...



So sieht übrigens ein gelangweilter Hund aus, der lieber Ball spielen würde statt blöd vor einer Wand mit einem Quilt daran herumzustehen ... arme Katze. Und schöne Grüße nach Xenia!

Dienstag, 15. März 2011

Jane im Hafen



Heute morgen habe ich endlich mal meinen (schon nicht mehr ganz neuen) neuen Quilt eingepackt und mir auf der morgendlichen Hunde-Runde eine schöne Stelle im Hafen gesucht, um mal ein paar anständige Fotos davon zu machen. Et voila, sehen Sie hier: Janes Quilt!



Angefangen hat es mit einem Charm Pack herrlicher 60er Muster, den ich einfach nicht liegenlassen konnte. Die Serie heisst "American Jane Recess" und ist von Sandy Klop.
Nachdem ich lang genug um diesen kleinen Schatz in meinem Stoffregal herumgeschlichen bin, beschloss ich die winzigen Stückchen nicht noch weiter zu zerteilen, deshalb dieses recht schlichte Muster.



Zum Ausgleich habe ich den Quilt-Sandwich dann von Hand gequiltet: ganz schön viel Arbeit! Den nächsten Quilt (das Top liegt schon fertig im Schrank) werde ich auf jeden Fall mit der Maschine freihand quilten, der ist dann allerdings auch wesentlich größer.



Dieser Quilt hier hat eine bequeme Sofa-Größe, er könnte eine Reihe mehr in der Breite haben, es war aber nicht mehr genug Stoff für eine lange Reihe da ...
Das Batting ist Hobbs Heirloom Organic Cotton, sehr weich und fluffig, aber nicht besonders dick, vielleicht nehme ich beim nächsten Mal zwei Lagen?



Hier dann nochmal die Rückseite, den Streifen habe ich von der Höhe herausgenommen, da das ganze sowieso schon sehr lang-rechteckig war. Das ist jetzt sehr schlicht, auch hier werde ich beim nächsten Quilt einiges anders machen.

Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit dem Endergebnis und hoffe, dass ich vor dem Sommer noch meinen grossen Bettdecken-Quilt fertig bekomme.

Sonntag, 13. März 2011

Schmutzige Hände


Heute wurde hier die Pflanzsaison 2011eröffnet.

Das ist erst unsere zweites komplettes Gartenjahr, wir befinden uns also noch mitten in der Test- und Übephase, aber irgendwas klappt ja immer, hab ich mir sagen lassen ...
Grundsätzlich habe ich ja die Neigung immer zu viel machen zu wollen, und zwischendrin dann völlig überfordert zu sein, das gilt natürlich auch fürs Gartenbeet: ich wünschte, ich könnte alles anbauen. Leider muss man dann auch alles pflegen, aber dafür fehlt die Zeit, deshalb versuche ich mich (mal wieder) zu zügeln.

Angefangen habe ich mit der Anzucht von
Filderkraut
Marglobe Salattomaten
• St. Pierre Cocktailtomaten
• Maikönig Frühsalat
• Eisbergsalat
Zinnien
Cosmea
• Sonnenblumen

Ich würde so gerne Sauerkraut selber machen, also hoffen wir mal, dass wir den Kohl dieses Jahr hinbekommen. Im ersten Sommer haben ihn die Schnecken gefressen, letztes Jahr hatten wir Besuch von ungefähr 600.000 Kohlfliegen, dieses Jahr könnte es also mal klappen ...
Als Beetnachbar wollte ich es mit Erbsen und Salat versuchen, ich weiss nur noch nicht, wo ich das Grüppchen im Garten unterbringe.

Tomaten habe ich noch nie selber angezogen, ich rechne also mal nicht damit das es klappt, sondern werde wohl einfach im Mai ein paar Pflänzchen dazu kaufen, aber üben kann man ja schon mal.

Ausserdem habe ich mein gesamtes Saatgut jetzt mal nach Direktsaat und Saaten, die besser vorgezogen werden, sortiert. Dann bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und habe mir die Saat- bzw. Starttermine für alle Pflanzen in meinen Kalender geschrieben, schien mir eine sehr übersichtliche Lösung.

Wenn mir jetzt noch einfallen könnte, wie ich mir einen übersichtlichen Bepflanzungsplan erstellen kann, wäre ich so was von glücklich. Ich weiss, dass viele Leute ihren Garten ohne grosse Vorüberlegung bepflanzen und schöne Ergebnisse damit erzielen, das passt aber überhaupt nicht in mein ordnungs- und kontrollfreakoides Hirn ... Optimale Fruchtfolge, sage ich! Mischkultur in Perfektion ist mein Ziel!
Oh, ich werde auch dieses Jahr wieder grandios damit scheitern. Und wachsen tut doch das meiste von ganz allein. Aber versuchen kann ich es ja mal. Und so nach und nach werde ich wahrscheinlich mein eigenes, optimales System entwickeln, aber dafür brauchts halt vor allem Erfahrung, und die kann man sich nicht anlesen, die braucht einfach Zeit. Also üb ich mich zwischendrin in Geduld.

Samstag, 12. März 2011

Was gibts zu essen?


und das gab es gestern: Steak mit Basilikum und Hähnchen mit Cashew, soo lecker!

So, nach einer schon-wieder-erkälteten Woche, in der trotzdem viel geschafft und auch fotografiert wurde, wenn auch nicht gepostet (jaaa, vielen Dank für den Tritt, schadet nie) hier mal der Essensplan für die nächste Woche:

Samstag: Party bei Otze, d.h. jede Menge Käsebrötchen und Kuchen!
Sonntag: Chili con carne à la Jamie
Montag: mehr Chili
Dienstag: Mac ´n Cheese (auch von Jamie)
Mittwoch: Kohl-Kartoffel-Lauch-Suppe
Donnerstag: mehr Suppe
Freitag: Labskaus mit selbstgemachtem Corned Beef (dazu später mehr!)

Montag, 7. März 2011

Der März ist gekommen!

Langsam können auch wir hier im Norden den Frühling erahnen. Der erste Winterling hat sich im Garten gezeigt, und auch ein paar Krokusse stecken schon ihre blassblauen Köpfe aus der immernoch gefrorenen Erde. Bald, bald wird er da sein, und Erleichterung macht sich bemerkbar. Wieder im Hellen nach Hause fahren. Eiscreme essen. Den Garten umwühlen. Setzlinge ziehen. Stricksachen einmotten, vielleicht ein paar neue Kleider nähen? Grillen statt braten. Den Hund einfach ihr Ding machen lassen und auf der Wiese sitzen während sie versucht Mäuse zu fangen.
Ich kann es kaum erwarten.

Aber noch ist es kalt und jede Lage Extra-Wärme ist willkommen, deshalb hier zum Ende der Saison nochmal ein paar Bilder von meinem Umschlagtuch in Aktion, gestern abend am Süderelb-Strand.



Das Strickmuster ist Mara von Madelintosh, supereinfach zu stricken und superschön. Die Wolle ist Lett-Lopi, die Farbe mein derzeitiger Favorit. Ich mag das robuste, allwettertaugliche der Island-Wolle, wahrscheinlich ein lauter Nachklang meiner Zeit als Pony-Mädchen, hätte aber auch gerne noch eines aus feiner, weicher Wolle als Halstuch. Wir werden sehen, wie weit ich mit der Ishbel komme ...

Samstag, 5. März 2011

Was gibts zu essen?



Vielleicht habt ihr es schon bemerkt: ich habe in der Seitenleiste eine neue Rubrik eingeführt.
"Was gibts zu essen" ist ja eine sehr beliebte Frage in jedem Haushalt, mit oder ohne Kinder.
Ich kann mich lebhaft daran erinnern, dass schon meine Mutter beim Thema "Was soll ich kochen" regelmäßig verzweifelt ist. Verschiedenste Techniken wurden getestet, um einen Wochenplan mit Gerichten zu erstellen, die dann ohne Gezeter verspeist werden. Unter anderem gab es mal ein Flip-Chart auf dem alle ihre Essenswünsche notieren konnten, um dem Gemosere am Esstisch zu entgehen. Diese Idee ist den Weg vieler guten Ideen gegangen und irgendwann wieder verschwunden, bis meine kleine Schwester irgendwann in schönster Grundschulschrift: "Mama, ich will Schpakäti" darauf vermerkt hat, inklusive gemaltem Nudelteller, versteht sich. Unvergesslich und eine beliebte Familienanekdote.

Bei uns ist es jetzt nicht so dass es an Ideen mangelt, von denen haben wir dank ewig langer Blog-Reader-Liste mehr als genug, wir haben eher das Problem der mangelnden Einkaufsmöglichkeiten, hier im Diskounterland Süderelbien.
Frisch gibts nur auf dem Wochenmarkt, und der ist nur am Samstag. Alles was dann noch fehlt muss umständlich auf dem Fahrrad durch die Stadt geschafft werden, was ich natürlich tunlichst vermeide. Schwere Taschen find ich schlichtweg doof.
Also brauchen wir einen Plan an den wir uns dann auch meistens halten. Freitag abend oder Samstag morgen setzen wir uns hin und überlegen uns fünf bis sechs Gerichte für die nächste Woche. Gerne auch solche die man in grösseren Mengen machen und wieder aufwärmen kann, das entspannt den Abend ungemein. Die Liste wird an den Kühlschrank gepinnt, alle benötigten Zutaten werden zu einer Liste geschrieben und Samstag wird der Einkauf für die ganze Woche erledigt.
Saupraktisch und auch ziemlich günstig, weil der ganze Beifang, der bei Kleineinkäufen ja gerne mal im Einkaufswagen landet, im Laden bleibt.

Und weil ich weiß, das so manche da draussen die Frage der Essensplanung geradezu hasst, mache ich unsere Wochenpläne zur Anregung jetzt mal öffentlich. Und auch zur Dokumentation, denn viele Supergerichte verschwinden viel zu oft wieder in der Versenkung. Und als Herausforderung, um nicht doch versehentlich nur zwanzig Gerichte in Heavy-Rotation zu haben. Vielleicht macht ja auch jemand mit? Dann hinterlasst doch einfach einen Link zu Eurem Wochenplan in den Kommentaren.
Her mit den guten, einfachen, schnellen und leckeren Wochentags-Lieblingsessen! Und natürlich den sonntäglichen Besonderheiten ...

Leider habe ich bei Blogger kein Listenmodul gefunden dass Links zulässt, deshalb gibts jetzt freitags oder samstags immer den aktuellen Wochenplan mit Link zum Ursprung, wenn es denn einen online gibt. Oder auch mit Link zu Bildern, sofern ichs schaffe mal welche zu machen. Ist ja immer noch so dunkel abends ...

Also, los gehts:
Samstag: Chili con Carne (Rest aus dem Gefrierfach, bin heut abend allein zu Haus ...)
Sonntag: Rouladen mit grünen Bohnen und Kartoffelspalten
Montag: Schinkenomelette mit Pilzen und Brokkoli
Dienstag: Reuben-Sandwich
Mittwoch: Mangold-Lasagne
Donnerstag: Mangold-Lasagne, aufgewärmt
Freitag: gehen wir essen ins Manee Thai!

Und was esst Ihr?

Mittwoch, 2. März 2011

Alles in Butter!



Meinen ersten Scone habe ich auf einer Party meiner besten Freundin gekostet: Tomate-Olive, nach einem Rezept aus der Brigitte. Das war ungefähr Anfang des Jahrtausends. Und ich war so begeistert, dass ich dieses Rezept sofort direkt in mein Rezepte-Buch kopieren musste, und auch mehrmals gebacken habe.
Aber so richtig lecker waren die nie ... und heute weiss ich auch warum: ich habe da dieses Ding mit Butter. Bekomme ich einfach nicht hin. Keinen Mürbeteig, keinen Keksteig, keine Pie-Kruste: alles was fluffig-krümelig werden soll, wird bei mir nix. Hab ich zu Hause nicht gelernt, dabei kann meine Mutter das mit der Butter total gut, ich hab ihren Mürbeteig neulich nicht mal als solchen erkannt, so zart war er ...
wie auch immer, das Problem ist jetzt erkannt, das ist ja bekanntlich schon immer der erste Weg zur Besserung. Vielleicht kann mir das ja mal jemand zeigen? Mama?

Vor zwei Jahren war ich dann in Kalifornien, und auch in Mendocino (jahaa, das liegt gar nicht in Spanien!). Da ist ja alles sehr schnuckelig, wir liefen also mal durch alle Straßen, auf leicht erhöhten hölzernen Bürgersteigen, und irgendwo in einer Seitenstraße war dann eine Bäckerei. Eigentlich war es die Bäckerei. Die Bäckerei, die ich am allerliebsten selber machen würde. Natürlich habe ich nicht daran gedacht ein Foto zu machen, aber ich habe das Bild in meinem Kopf, und das reicht ja für mich auch aus. Alle anderen haben also gerade Pech gehabe und müssen warten, bis ich sie dann habe, die Bäckerei. Oder auch nicht.
Auf jeden Fall habe ich mir in dieser Bäckerei einen Zimtscone gekauft, mir einpacken lassen, und gleich darauf auf dem durchgesessenen, flauschigen Beifahrersitz des Monster-Chevys, mit dem wir unterwegs waren, verdrückt. Und er war lecker, sogar soo lecker, ganz einfach und ganz köstlich. Genau soo einen möchte ich auch mal hinbekommen ...

Seit kurzem habe ich ein neues Backbuch, denn ein wenig bin ich jetzt versessen nach amerikanischen Backwaren in guter Ausführung. Und ich finde es ganz, ganz toll, das Buch, und die Idee mit dem Vollkornmehl. Kalorienbomben sind das immer noch, (aber Hallo!) dafür haben sie aber zumindest echten Nährwert.
Und es gibt unglaublich viel Neuland zu erkunden: Kamut, Amaranth, Quinoa? Ja, schon mal gesehen, aber noch nie ausprobiert. Gerste? War total schwer zu bekommen. Hab ich das überhaupt schon mal gegessen? (Scheint aber das neue It-Getreide zu werden, wenn man den Küchenbloggern in meinem Reader Glauben schenken darf: hier, hier, hier und hier)
Auf jeden Fall platzt mein Mehllager jetzt aus allen Nähten, beziehungsweise kippt von allen Regalen, und ich bin am testbacken. Und bald am aus allen Nähten platzen ...



Letzten Sonntag habe ich also mal die Erdbeer-Scones ausprobiert, trotz meines Butterproblems. Perfekt ist der Teig dann auch nicht geworden, aber auf jeden Fall besser als bei meinen vorherigen Versuchen, und geschmeckt haben sie sehr gut und werden auf jeden Fall in die Auswahl zur Wiederholung genommen.
Natürlich hatte ich nicht alle Zutaten zuhause, war ja schon glücklich genug die Gerste gefunden zu haben, also wurde die Buttermilch durch Joghurt ersetzt, außerdem ändere ich die Mehlmengen immer auf metrisch sinnvolle Angaben, diese Tassen-Kasperei ist nicht so mein Ding ... Und weil ich just beide empfohlenen Marmeladensorten (Zitrus und Erdbeere) im Haus hatte, habe ich auch beide ausprobiert. (Die Entscheidung ist übrigens unentschieden ausgefallen, ich fand orangig besser, der Mann war für Erdbeere.)
Beim nächsten mal werde ich deutlich weniger Marmelade nehmen, da diese doch sehr ausgelaufen und angebrannt ist, das waren eindeutig zu viele "Röstaromen" ...



Hier auf jeden Fall meine Variante:

Marmeladen-Scones
nach der Grundidee von: Good to the Grain

Zutaten:
150 gr Gerstenmehl
150 gr Weizenmehl 405
40 gr Vollrohrzucker
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 TL Salz
70 gr Butter

50 gr Joghurt
1 Ei

gute Marmelade (Zitrus- oder Erdbeere)
ein wenig geschmolzene Butter
Zucker zum Bestreuen

Zubereitung:
Den Joghurt und das Ei in einer kleinen Schüssel miteinander verrühren.
Das Mehl und die anderen trockenen Zutaten in eine grössere Schüssel sieben.
Die eiskalte kleingewürfelte Butter, ich habe sie noch ein wenig ins Gefrierfach gestellt, sehr schnell mit den Händen im Mehl krümelig reiben.
Die Joghurt-Ei Mischung dazu geben und, wieder sehr schnell, zu einem Teig verarbeiten. Aufhören mit dem mischen sobald sich der Teig gebildet hat!

Auf einer gut bemehlten Arbeitsplatte den Teig in zwei Hälften teilen, jede Hälfte mit den Händen zu einem Kreis formen. Die Teigplatten sollten ungefähr zwei Zentimeter hoch sein.

Eine der Teigplatten mit Marmelade nach Wahl bestreichen und die zweite Platte vorsichtig darauf setzen und andrücken.

Mit einem sehr scharfen Messer die Teigplatte in acht gleichmässige Stücke schneiden, die Stücke auf ein gebuttertes Backblech setzen und mit ein wenig flüssiger Butter bestreichen. Gleichmässig mit normalem Haushaltszucker bestreuen.

Bei 180° C in cirka 25 Minuten auf mittlerer Schiene goldbraun backen.

Montag, 28. Februar 2011



Nachdem ich ja nun am Samstag das ganze gute Wetter vollständig verschlafen habe und Sonntag die Sonne so gar nicht zu sehen war, habe ich zumindest ein wenig weiter mit meinen neuen "Haustieren" gespielt. Es handelt sich hierbei um eine unschöne Familie der Bakterien, die ich auf schönere Weise illustrieren darf ... noch ist nix fertig und auch nicht gedruckt, deshalb hier nur ein kleiner Ausschnitt.
Momentan bin ich ganz glücklich mit meinen Zeichenversuchen, sehe die Fehler, gräme mich aber kein Stück darüber sondern freue mich am Gesamtbild. Das ist eine sehr angenehme neue Erfahrung für mich, die ich sonst gerne so überstreng mit mir selber bin, dass ich mich oft gar nicht traue, etwas anzufangen.
Den ungeliebten dauernörgeligen und miesmachenden Zensor in meinem Kopf hab ich also gerade wohl ganz gut im Griff ... weiter so, Mädchen, ruf ich mir selber zu!
Euch allen einen guten Start in die Woche und in den schönen Monat März, vielleicht kommt er ja bald, der Frühling?

Samstag, 26. Februar 2011

I herz Ysolda ...



... deshalb habe ich letzte Woche für mein zweites Exemplar angeschlagen. Jetzt ist schon ein ganzes Stück mehr gestrickt und es ist verdammt rot, ich erschrecke vor meiner eigenen Courage. Andererseits habe ich den festen Vorsatz gefasst das Schwarz aus meinem Kleiderschrank zu verbannen, ich hab das eh nur getragen weil ich mich bunt nicht getraut habe und man bei schwarz ja bekanntlich nix falsch machen kann. Langweilig finde ich das jetzt, und ich fühl mich auch nicht mehr so, also her mit den bunten Farben! Dunkelgrün und grau sind allerdings weiterhin erlaubt ...

Eigentlich wollte ich heute bei einer Grünkohl-Wanderung sein. (Für alle, die das nicht kennen: man trifft sich, macht eine anständige Wanderung zum nächsten oder übernächsten Dorf, oder wohin auch immer, trinkt zwischendrin ordentlich Schnaps, Häppchen waren diesmal auch angekündigt, und haut sich dann eine meist zu grosse Portion Grünkohl mit Kasseler und regionaler Wurst rein: Lecker!)
Ich dagegen habe schon wieder einen schicken Anfall von Erkältung und durfte den heutigen Tag auf dem Sofa verbringen ... zauberhaft. Ich war mehr als genervt heute morgen, könnte sogar sein, dass geweint worden ist. Hilft ja nix. Jetzt wirds schon dunkel und morgen ist ein neuer Tag, an dem es mir hoffentlich wieder besser geht.

Freitag, 25. Februar 2011

24. Februar

Vor vier Jahren habe ich am 24. Februar meine letzte Zigarette geraucht. Seitdem ist vieles nicht so toll gelaufen. Mit den Zigaretten hat das jetzt nichts zu tun, diese Entscheidung würde ich jedesmal wieder so treffen, aber sonst gab es doch jede Menge Enttäuschungen und Frustration. Ich kann das sogar ausrechnen: vier mal 12 mal enttäuscht worden, plus noch ein paar mal mehr macht Minimum 50 frustrierende Erlebnisse in dieser Zeit.
Zu viel für mich um gutgelaunt zu bleiben, und so war das eine harte Zeit, in der ich das Gefühl hatte, dass sich niemals irgendetwas ändern wird und ich den Rest meines Lebens eher unglücklich sein würde. Okay, eine funktionierende, lebendige Beziehung zählt zu den glücklichen Fügungen, aber das hab ich zwischendrin oft vergessen mitzuzählen. Undankbar ist das ...



Was ich eigentlich erzählen will: die ganzen Monate und Jahre hatte ich das Gefühl, keine Macht über mein eigenes Leben zu haben und meinem Schicksal (hee, grosse Worte hier!) hilflos ausgeliefert zu sein.
Das hat sich jetzt geändert: hej, ich mach mich zum Ende des Jahres selbständig und hab das meinen Chefs gestern, am 24. Februar 2011 erzählt! Und der Himmel ist mir nicht auf den Kopf gefallen, stattdessen gab es Verständnis und Unterstützung.
Und die Datumsgleichheit ist mir erst später, bei meiner kleinen, privaten Siegesfeier aufgefallen, aber ich werd mir diesen Tag jetzt wohl mal für zukünftige lebensverändernde Entscheidungen notieren ...

Und gerade jetzt geht es mir unglaublich gut. Ich habe eine Entscheidung getroffen, ich packe an, was sich verändern lässt in meinem Leben, und der Rest wird sich fügen. Vielleicht gründen wir ja wirklich eine Hofgemeinschaft? Meine Schwester hat die tollsten Kinder der Welt, und nicht zu wenig davon, vielleicht ist meine Aufgabe die bestmögliche Tante zu sein? Vielleicht finden wir ja wirklich den perfekten Platz für eine Fahrradpension? Wer weiss das schon ...
Das alles sind Wünsche, deren Verwirklichung ich im Moment nicht direkt beeinflussen oder herbeiführen kann, und deshalb lasse ich das alles jetzt einfach mal auf mich zukommen und kümmere mich um das naheliegende: Woher kommt Geld ohne mich aufzufressen? Wieviel Lebenszeit ist mir mein Geld wert? Und sind meine Ideen wirklich so gut, wie ich in hellen Momenten glaube? Über die dunklen Momente sprechen wir jetzt mal nicht ... und beende endlich mein langes "9 to 5 Siechtum"!

Und der erste Vorsatz für den ersten Tag vom Rest meines Lebens: ich werde diesen kleine Blog hier mal mehr pflegen. Schreiben ist gut für mich, und mich mitteilen ja scheinbar auch: Web 2.0, kann ich mitspielen? Facebook, anyone? Oder meine Ravelry-ID?
Ich bin dabei. Stay tuned.

Montag, 23. August 2010

Abendbrot



Hier also das Ergebnis des zweiten dokumentierten Brotbackens:

Brot No. 2
200 gr Roggenmehl (Demeter)
300 gr Dinkelmehl
300 gr Wasser
200 gr Sauerteig-Starter
1 EL Salz

Den Teig habe ich wie beim letzten Mal beschrieben behandelt, er ist aber wesentlich weniger aufgegangen. Das könnte jetzt
a) am verwendeten Mehl liegen, das handgemahlene ist doch sehr grob und ist voll mit Spelzen (oder ist das Kleie)
b) am geänderten Verhältnis Mehl:Sauerteig liegen

Wir werden das beim nächsten Mal überprüfen



Das Ergebnis ist ein viel kleinerer Laib mit viel dichterer Krume. Dafür ist der Geschmack sehr herzhaft "brotig" und lecker. P. behauptet, die dichteren, schwereren Brote hätten immer einen kräftigeren Geschmack, auch das werde ich mal beobachten.



Alles in allem bin ich von meinen Broten schon immer sehr begeistert, sie schmecken mir wesentlich besser, als alles was es bei unserem Bio-Bäcker gibt, und sind noch nach mehr als einer Woche Lagerung genießbar. Nicht super-saftig, aber gut kaubar.
Günstiger ist es wohl eher nicht, dafür müsste ich wohl eher zwei große Brote auf einmal backen und dann einfrieren. Das hapert aber schon an einer größeren Rührschüssel, von Platz im Gefrierschrank überhaupt nicht zu reden ...

So, und jetzt habe ich soviel von diesem Brot geredet, dass ich mir erstmal eine Scheibe davon einverleiben werde, vielleicht mit dem frischen Pflaumenmus von Mittwoch? Lecker ...

Freitag, 20. August 2010

nabelschau



Ich denke jetzt schon länger darüber nach, wie ich meine "neue Häuslichkeit" einordnen soll.

Meine Wandlung von der (pseudo-)coolen Szene-Tussi zur Schrebergärtnerin und Bastel-Else war mir lange geradezu peinlich, ich sah sie eher als eine Art persönlicher Kapitulation, den berüchtigten Mitdreißiger-Rückzug ins Private: auf einmal waren mir Konzerte zu laut, ich wollte kein Bier mehr trinken, und mit Freunden abhängen, ich wollte am nächsten Morgen lieber in den Garten gehen und mich um mein Gemüse kümmern. Ich wollte keine Zeit mehr in Cafés totschlagen, um mehr oder weniger belanglose Probleme zu besprechen, sondern lieber mein Brot selber backen und Tomatensauce einkochen. Ich wollte nicht mehr der Mittelpunkt jeder Veranstaltung sein (war ich eh nie), sondern lieber meine Pflänzchen pikieren und dabei meinen eigenen Gedanken nachhängen.

Ich kam mir vor wie der langweiligste Mensch der Welt, ich hatte nichts mehr zu erzählen. Mein Leben interessierte scheinbar nur noch mich, ich war mir aber nicht sicher, ob das reichen könnte. Ein wenig einsam hab ich mich gefühlt, und eben sehr langweilig.



Dann habe ich mir diesen Sommer dieses Buch gekauft (jaaa, leider bei Amazon und nicht beim unabhängigen Buchhändler, ich weiss: meine Konsumentscheidungen machen einen Unterschied!) und habe eine Entdeckung gemacht: ich bin gar nicht allein mit meinem neuen Leben, es gibt eine ganze Menge Menschen, die ebenso versuchen, sich dem ständig steigenden Verwertungsdruck zu entziehen, den unsere Gesellschaft, die gerade versucht sich selbst zu überholen, erzeugt.
Menschen beschäftigen sich wieder mit Handwerk und Handarbeit, mit Kindern, Küche und Garten, jeden Monat liegen neue einschlägige (Lifestyle-)Magazine im Kiosk aus. Ich kann nicht glauben, dass diese massenhafte Veränderung eine individuelle Entscheidung ist, und nicht Anzeiger eines größeren gesellschaftlichen Wandels.
Ich bin zum ersten Mal auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht doch nicht einfach nur ein langweiliges Lieschen mit einem langweiligen Leben, also Strebergarten, bin, sondern vielmehr Teil einer (globalen) Gegenbewegung sein kann.
Und seit ich meine Veränderung nicht mehr als das Ergebnis meiner persönliches Problem behandele, bin ich auf viele andere gestoßen, die sich überaus umfassend und genau mit diesen Veränderungen befassen und sie vorantreiben, tolle Menschen mit noch mehr tollen Ideen, z.B. hier, hier und hier (genau, alles Obst für alle!).

Ich mache weiter, mein nächstes Ziel heisst Vernetzung.

Samstag, 14. August 2010

mein täglich brot



Seitdem ich im letzten Jahr meinen ersten Sauerteig-Starter bekommen habe, backe ich unser Brot meistens selber. Mein Vorgehen ist dabei nicht sehr methodisch gewesen, ich habe mehr oder weniger nach Lust und Laune Mehl, Sauerteig, Wasser und Salz zusammengeworfen, geknetet und irgendwann später gebacken. Das Ergebnis war jedesmal köstlich, aber eben auch immer unterschiedlich und nicht wiederholbar.
Da aber manche Exemplare eben doch leckerer und oft auch hübscher waren, werde ich jetzt mal versuchen, das ganze ein wenig wissenschaftlicher anzugehen, und mein Backverfahren zu dokumentieren.
Das heisst dann zwar leider, jeden Löffel zusätzliches Mehl auch abzuzählen, und nicht aus dem Handgelenk dazuzukippen, das wird mir nicht leicht fallen, aber was tut frau nicht alles für die Forschung ...



Dieses Brot hier habe ich schon letzte Woche gebacken, die eine Hälfte liegt noch im Gefrierfach (jaa, wir essen nicht viel Brot hier ...), deshalb gibt es erst nächsten Sonntag ein neues Exemplar. Ich werde dann versuchen, dieses Brot wieder so hinzubekommen, das ist nämlich super-lecker gewesen.

Brot No.1
200 gr Roggen-Vollkorn-Mehl (Alnatura)
400 gr Dinkel-Mehl (Demeter, handgemahlen von M., dem Vater aller Sauerteige)
300 gr Wasser
150 Sauerteig-Starter

Das ganze habe ich vermengt und eine halbe Stunde quellen lassen,
2 EL Salz dazugefügt und ordentlich geknetet.
Den Teig habe ich bemehlt und zwei Stunden gehen lassen, dann wurde der Teig nocheinmal vorsichtig bewegt, und ich habe ihn nochmals bis abends gehen lassen.
Der sehr klebrige Teig wurde dann auf den bemehlten Tisch geschüttet, dreimal gefaltet, in einen mit Öl und Mehl gefetteten Tortenring gesetzt, und bei 220 Grad in den kalten Ofen gesetzt.
Als die Backtemperatur erreicht war, habe ich die Temperatur auf 200 Grad reduziert, und das Brot dann bestimmt insgesamt 90 min im Ofen gelassen. Das war nicht das geschickteste Vorgehen, die Kruste oben ist nämlich sehr dunkel geworden, bevor das Brot auch nur im Ansatz durchgebacken war. (Ich klopfe zur Probe von unten gegen den Laib, klingt es hohl, ist es fertig) Dafür ist die Krume aber super-fluffig und saftig, kann das am langsamen Backen liegen?



Dieses Rezept ist dem hier sehr ähnlich, das ist eh die beste Adresse, um die Kunst des Brotbacken besser zu verstehen, alle oben genannten Techniken sind super-ausführlich beschrieben. Auch das Rezept für die Frühstücks-Toasties ist super lecker ...

Wahrscheinlich sollte ich auch meinen Starter immer gleich behandeln, also Wasser und Mehl in immer gleichem Verhältnis zufügen ... am Ende ist auch noch das Wetter entscheidend für das Ergebnis ... irgendwann muss ja aber auch mal Schluß mit dieser Ordnung sein ...

Donnerstag, 5. August 2010

oh, oh, oh ...

das wäre mal was feines, das Schuhregal komplett neu eingerichtet ... und dieser Stiefel hier lacht mich doch sehr an:



oder diese:




oder diese hier, der nächste Sommer kommt bestimmt:


alles in allem kann ich ein neues Farbschema ausmachen, und das ist guuut so.

Also liebe Schuhfee, lass doch mal mich gewinnen!

Mittwoch, 5. Mai 2010

wimpelchen ...



neulich habe ich mal mit meinen moo-cards herum gespielt. Unter anderem kam das hier dabei heraus: eine Dekoration fürs Nachtkasterl. Und ja, das Spitzendecken hab ich danach wieder weg geräumt, fand es aber fürs Foto zu niedlich zum weglassen.
Foto-Styling ist ja wirklich eine Kunst für sich, hier noch ein bisschen mehr, dort etwas weniger, zwei rechts, zwei links, eine fallenlassen ... ob es auch Menschen gibt, denen das einfach so zufällt? Die zielstrebig vier, fünf Dingelchen zu einem schönen Bild arrangieren? Ich muss das auf jeden Fall noch ein wenig üben ... aber Spaß machts.



Und dann noch, extra für meine Schwester, der Link zum Envelope-Shirt, von dem ich erzählt habe. Da gibt es auch noch einige andere Klamotten für die Buben. Gefunden habe ich diese Seite über Meg von SewLiberated, eine Montessori-Lehrerin mit unendlich vielen guten Ideen und schönen Gedanken. Und weil es auch noch andere neue, spannende Blogs gibt aktualisiere ich jetzt mal meine Blog-Liste!
xo, eva

Donnerstag, 25. Februar 2010

Ische im Schnee



Etwas später als geplant kommen hier die Bilder von meinem fertigen Strickprojekt. Erst war es dunkel, und dann ist mein Rechner immer noch krank und ich konnte die Bilder (aufgenommen vom Mann) nur im Büro bearbeiten, da war aber so viel los, bla, bla, bla ...
Hier sind sie jetzt aber, die Bilder von Ische mit Ishbel im Schnee vor trist-schneeiger Großstadt-Szene.


Auf unserer Kanalseite standen übrigens keine häßlichen Sozialblöcke rum ... zauberhafte Natur war da aber auch nicht mehr zu entdecken ... zumindest bleiben uns hier im Norden noch zwei- drei Wochen um unsere Pflänzchen anzuziehen, sonst wär ich jetzt auch schon schwer in Verzug.



Und weil das Muster so viel Spaß gemacht hat (was hat die Oma gesagt: brauchst nur dafür sorgen, daß du immer mal wieder ein Loch strickst ...) gabs noch gleich eine Mütze obendrauf. Und sofort nach diesem Bild hab ich dann auch wieder meinen Mantel angezogen.

Next up: die Mütze für den Patenbengel, die ist nämlich auch schon fertig, und jetzt bin ich gerade mit Ringelsocken beschäftigt. Nähen ist gerade echt nicht so angesagt ...

Sonntag, 14. Februar 2010

endlich ...



... raff ich mich mal wieder auf, hier etwas zu schreiben. Im Kopf habe ich schon unzählige Beiträge verfasst, nur an der Verwirklichung scheiterte es dann mal wieder ... hach ja, ein altbekanntes Problem.
... endlich auch habe ich mal wieder etwas gemacht, was mir richtig gut gefällt, es hat sogar mal auf Anhieb, ohne größeren Kampf, geklappt! Da sag ich nur: juchhee!

Und endlich, endlich ist mein Stricknadel-Chaos jetzt sortiert, seit Ewigkeiten wollte ich mir schon so ein kleines Mäppchen nähen, um diese überhall herumfliegenden, glitschigen und meist leeren Plastikhüllen, in denen Stricknadeln verkauft werden, zu beseitigen.

Und hier ist es, mein neues Nadeletui, mit genügend Platz, um noch ein-, zwei neue Spiele unterzubringen, und wenn ich dann irgendwann mal komplett auf dieses tolle KnitPro-System umgestellt habe (liebe Hannah, das war ein Super-Tip) passt das auch noch alles mit rein, hach bin ich glücklich!





Die Wolle im Bild ist übrigens für diese Kappe für den Paten-Bengel, der wollte nämlich auch mal was gestrickt bekommen, soll er haben!
Daran setze ich mich sobald ich mein jetziges Projekt von den Nadeln habe, vielleicht schaffe ich es auch, das dann hier zu posten? Es ist ja so langsam auch wieder genug Licht zum fotografieren da ...
Habt noch einen schönen Rest-Sonntag!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

morgen geht es los ...





... drei Wochen Thailand mit dem Liebsten warten!

Ich habe mal sicherheitshalber mein Kamerakabel eingepackt, vielleicht kann ich ja von unterwegs ein paar Bilder posten ... posten ist sowieso ein gutes Stichwort: neues Jahr, neue Vorsätze, unter anderem werde ich diesen Blog reaktivieren, das hat mir nämlich eigentlich viel Spaß gemacht! (und warum hast Du es dann wieder aufgegeben, fragst Du Dich? Das frage ich mich allerdings auch, ich habe da sogar eine Vermutung: vielleicht mal wieder zu viel auf einmal vorgenommen?) oder ich lade einfach ein paar Bilder in meinen flickr-Acount? Schau halt mal hier nach ...

Falls wir uns dieses Jahr nicht mehr hören: ein schönes Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr wünscht Dir Eva!

Montag, 7. September 2009

Apfelkuchen



Dies ist unsere Apfel-Ernte. Besonders üppig ist das nicht, es wird aber reichen, um die »Apfelkuchen, Apfelkuchen«-Rufe aus dem Nebenzimmer zum verstummen zu bringen.

Von meiner Quasi-Schwiegermutter habe ich dieses weltbeste Rührkuchen-Rezept bekommen, egal mit welcher Frucht, in welcher Backform und zu welchem Anlass: dieser Kuchen hat noch nie versagt. Und schnell gehts auch.

Hier die Bild-für-Bild Anleitung, ich wollte mal wissen, wie es ist zu kochen und dabei mit dem Fotoapparat zu hantieren, wie hier gesehen.

Die Zutaten für eine Springform:

125 gr Butter

125 gr Zucker

Salz

3 Eier

200 gr Mehl

2 TL Backpulver

ca. 500 bis 750 gr Früchte


Zuerst wird die Butter zusammen mit dem Zucker cremig gerührt, eine Prise Salz ist auch dabei.
Das kann seine Zeit dauern, 10 bis 15 Minuten, wahrscheinlich gehts schneller mit einem etwas neueren Rührgerät ... auf jeden Fall versuche ich dabei sehr, sehr geduldig zu sein.
(Heimlich träume ich hier immer von einer Küchenmaschine, obwohl es deutlich spannendere Möglichkeiten des Geldausgebens gibt, von Träumen ganz zu schweigen.)

Die Eier werden nach und nach untergezogen, dazwischen rühre ich sehr gründlich.

Dann rühre ich portionsweise das Mehl und das Backpulver unter, die habe ich natürlich vorher zusammengesiebt (das mache ich normalerweise wirklich, hier in der Zweitküche hatte ich aber kein Sieb ...)


und jetzt kommts: ab hier rühre ich überhaupt nicht mehr wie eine Verrückte, sondern sehe zu, dass sich das Mehl möglichst zügig mit dem Rest des Zutaten verbindet, dann mache ich den Mixer ganz schnell aus und genieße die Ruhe. Ich denke, dass das den Kuchen besonders fluffig macht. Genau.

Weil meine Schwiegermutter nicht nur mit guten Kuchenrezepten aufwarten kann, sondern auch bei der Kindererziehung vieles richtig gemacht hat, sind die Äpfel in der Zwischenzeit vom Urheber der "Apfelkuchen, Apfelkuchen"-Rufe geschält und zerkleinert worden, so dass sie jetzt nur noch auf den Blechen verteilt werden müssen.
Auf den Bleche habe ich vorher natuerlich den Teig verteilt, das gab aber kein besonders attraktives Foto, deshalb wird dieser Schritt elegant übergangen. Und von Blechen reden wir hier auch nur, weil der Backofen im Garten so lächerlich klein ist, dass die Teigmenge für eine Springform hier eben auf zwei Blechen verteilt werden muss, die Springform passt ja nicht in den Herd. Für ein normal grosses Blech nehme ich sonst die doppelte Teigmenge. (Seid ihr noch da?)

Also verteile ich die Apfelschnitzchen schön ordentlich auf den Blechen, nicht zu eng, sonst weicht der Boden zu sehr auf, aber auch nicht zu weit, sonst ist es ja kein Fruchtkuchen.
Und an diesem Punkt hier denke ich noch: alles klar, das reicht locker.

Hier weiss ich, dass diese Einschätzung falsch war, also suche ich meinen Apfelschäler.

Und der kommt auch, und schält den einen fehlenden Apfel.

und verteilt die Apfelschnitzchen irgendwo auf dem Teig.
Nix
mehr mit schön ordentlich ...

... auch egal, ab in den Ofen damit, bei 175° C für 40-50 Minuten oder eben bis der Kuchen schön goldbraun ist. Zeitangaben stimmen ja nie, zumindest nicht bei den Öfen, die ich bis jetzt bespielt habe. Sollte ich mir ein Ofenthermometer kaufen?

Weil der Kuchen so gut aussieht, wenn er fertig ist, kann ich mich nicht damit aufhalten Kuchen zu fotografieren, denn ich muss Kuchen essen.

Anderen Leuten ergeht es noch schlechter, die haben nichtmal mehr die Zeit, sich einen Teller zu nehmen. Traurig.