Sonntag, 14. Juli 2013

Bombshell-Sew-Along Teil 2: Zug um Zug, Bahn um Bahn

oder auch: der Trainingsrückstand macht sich bemerkbar.

Ich hänge gewaltig hinterher, irgendwie ist mir der straffe Zeitplan völlig entgangen. Das ist allerdings vielleicht auch ganz gut, sonst hätte ich ja wieder eine Ausrede gefunden.


Wie es mir bisher erging:
Der bestellte Stoff von Sewy war superschnell da, der Schnitt den reellen Massen angepasst und ausgeschnitten, vorheriges Stoffwaschen habe ich mir gespart, da kann ja gar nix einlaufen, gelle?
Eigentlich hätte ich also zügig loslegen können, doch dann durfte ich kurzfristig die letzten Tage auf deutschen Autobahnen verbringen, ein Traum zur Ferienzeit: einmal quer durch die Republik und wieder zurück, immer schön auf der A7.

Gestern nachmittag, endlich wieder zu Hause angekommen, musste ich vor allem eines: entspannen, und raus in den Garten. Das Boot geschnappt, und ein wenig über Wilhelmsburgs Wasserstraßen geschippert, das Gesicht immer in die Sonne gehalten. Das war schön, und sehr, sehr notwendig. Hatte ja auch was mit Wasser zu tun, einen Badeanzug brauchte ich dafür aber definitv nicht (mich schüttelt es alleine bei der Vorstellung, in eines dieser Gewässer zu steigen, obwohl ich den Hund gerne mal hineinjagen würde!)

Aber für den Sonntag war ja eh schlechtes Wetter angesagt, und so war ich über den morgendlichen Dauer-Niesel eher erfreut, und habe mich schnell an die Arbeit gemacht.

Zuallererst hatte ich sowieso erstmal Schwierigkeiten, die Laufrichtung des Stoffes zu bestimmen. Eine Webkante, oder wie immer der Rand eines Strickstücks heissen mag, war nicht zu erkennen, und die optische Laufrichtung und die Dehnbarkeitsprüfung haben unterschiedliche Ergebnisse gezeigt. Ich habe dann einfach meinen Bauch entscheiden lassen, und bin gespannt, ob er Recht hatte.

Jetzt ist alles zugeschnitten,  die Rückenteile sind eingekräuselt und auf das Futter gesteppt, die Kräuselnähte des Vorderteils sind genäht. All dies Gekräusele und Eingehalte gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten, mir kommt das immer wahnsinnig ungleichmässig und unordentlich vor. Sowieso wirkt das Ganze zum momentanen Zeitpunkt noch seeehr unförmig, und mir fehlt echt die Vorstellungskraft, wie alle diese Teile am Ende zusammenpassen sollen.

Das es passen kann, habe ich ja bei den anderen Näherinnen gesehen, von denen so viele schon  deutlich weiter im Programm sind, ich ziehe meinen imaginären Hut!
Ich glaube also weiterhin an die Realisierbarkeit des Projektes und wurstele in diesem Sinne weiter, ahnunglos doch hoffnungsvoll.



Jetzt habe ich morgen noch ein wenig Zeit, dann verschwinde ich den Rest der Woche in einem Berg von Arbeit, und habe mittendrin auch noch eine besondere Verabredung ... mehr dazu, wenn es etwas zu sehen gibt! Aber das Finale der Herzen will ich schon gerne schaffen. Und Freitag fahren wir an die Nordsee, das ist die Motivation schlechthin, und wäre auch ein echter Härtetest für das fertige Stück. Drückt mir die Daumen!

Dienstag, 9. Juli 2013

Ich schwimm mich frei ...

oder: Totgesagte leben länger.

Nachdem ich diesen Blog also gefühlte Eine-Million-Jahre nicht mehr gefüttert habe, immer im Hinterkopf: ich baue mir was eigenes, ich will das anders machen, das gefällt mir so nicht, bla, bla, bla ... mache ich jetzt einfach mal weiter, hier und jetzt und vielleicht nicht so toll wie ich es gerne hätte, aber immerhin weiter.

Anlass für diesen spontanen Sinneswandel ist der Sew-along, den die allzeit aktive Katharina von Nähsucht hostet, und ich mach jetzt einfach mal mit.
Das Schnittmuster zum ultra-retro Badeanzug The Bombshell ist frisch ausgedruckt, gleich bestelle ich meinen Stoff, und irgendwann kann ich den Schnitt dann auch ausschneiden ...

Monsieur Le Zett hilft ungemein ...
Ich glaube, ich trage Rot, in Erinnerung an einen phänomenalen Badeanzug, den ich mit 16 hatte, der war seeehr Marilyn Monroe. Ebenfalls in der engeren Auswahl wäre braun, ist mir aber, glaube ich, zu unauffällig. (Edit: Rot ist bestellt. Ausserdem ist der Mann überraschenderweise sowohl vom Schnitt als auch vom Stoff begeistert. Nicht schlecht ...)
Als Oberteil wähle ich die Triangel-Variante: wer hat, der hat, und kanns auch zeigen. 

Merkt ihr etwas? Hier wird es laut und auffällig, genug versteckt, denkt sich die Frau ...

Ich freue mich schon auf nächste Woche!